3 Wochen

ZANZIBAR - Tanzania

Zanzibar ist wie viele afrikanische Staaten geprägt vom früheren Sklavenhandel und Kolonialismus. Viele kulturelle Einflüsse, geografische Gegebenheiten und die Lebenseinstellung der Menschen prägt auch Zanzibar. Eigentlich gehört die Inselgruppe seit 1964 zu Tanzania, aber dies wird hier nach wie vor eher als global-politisches Konstrukt gesehen. Die Welt hat entschieden Tanganjika (also das Festland) mit der großen Insel Zanzibar und den dazugehörigen kleinen Inseln zu vereinen, da sie endlich unabhängig von Kolonialmächten waren. Kein Teil des neuen Landes sollte benachteiligt werden, also entschied man sich für eine Wortkombination aus Tanganjika und Zanzibar. Tanzania war geboren. Dennoch ist Zanzibar politisch teilautonom, sehr viel grüner als das Festland und deutlich geprägt durch ihre frühen Besetzer; den Omani. Die Sprache Swaheli ist ein Mix aus Arabisch und afrikanischen Sprachen. Die Zanzibaris sind Moslems und die Landesküche hat einen arabischen Einschlag.

Zanzibar reiht sich für mich in den Stil Afrikas ein: Lehmhütten mit Stroh- oder Wellblechdach, viele kleine Imbiss-Buden an der Straße und trotzdem ist der Einfluss des Westens an jeder Ecke spürbar. Reklamen, Smartphones und die üblichen Sportmarken.

Gemeinschaft scheint hier wichtig zu sein. Wenn man abends durch die Straßen Zanzibars fährt, fällt auf, dass fast jedes Haus eine Glühbirne auf der Terrasse hat. Auf dieser trifft man sich nach getaner Arbeit (natürlich Frauen und Männer getrennt) und redet. Alternativ gibt es in fast jedem Dorf eine Art Pavillon aus Holz mit besagtem Stroh- oder Wellblechdach unter dem ein Fernseher platziert ist.  Auch hier versammeln sich die Männer, um gemeinsam abends fernzusehen. Wie gesagt; der Charme afrikanischer Länder, die ich bisher kennenlernen durfte, ist auch hier vertreten.

Erster Eindruck

Nach einer Flugverschiebung von 12 Stunden landen wir nun endlich auf Zanzibar. Es ist warm und wir werden freundlich empfangen. 

Direkt wird uns erzählt hier ist alles total relaxed und „layed back“ und sowieso gilt immer „Hakuna Matata“! Was Swahili ist und so viel heißt wie „Kein Problem!“ oder „Keine Sorge!“. Wir steigen in den Kleinbus, der uns zum Hotel bringen soll. Sobald wir die Schranken des Flughafens passiert haben, ist es vorbei mit Entspannung. Wir haben inzwischen 20 Uhr abends und es ist die Hölle los auf der Straße. Motorräder, Autos, Kleinbusse und Motorrikschas teilen sich eine Spur und überholen sich in wilden Manövern. Dass Linksverkehr herrscht, wie in so vielen ehemals britischen Kolonien, ist dabei nicht mal das Aufregendeste. Überall sind Menschen auf der Straße, die von A nach B gehen oder an den Essensständen kurz innehalten. Von total relaxed und entspannt ist hier nichts zu spüren. Das bleibt den Touristen und Touristinnen vorbehalten. Die Zanzibari scheint es nicht zu stören: Hakuna Matata!

Hotel - TUI blue Bahari

Unser Hotel ist insgesamt sehr schön. Es gibt einen Tennisplatz, ein Fußballfeld, ein Volleyballfeld,  eine Tischtennisplatte, zwei Pools und vier Restaurants. Der Tennisplatz ist sehr gut und gepflegt. Das Fußballfeld ist direkt neben dem Volleyballfeld. Beides ist sehr cool. Es gibt einen Strand nur für die Hotelgäste. Hier auf Sansibar herrscht Ebbe und Flut. Aber wenn du morgens bei Ebbe rauslaufen willst, wirst du ständig von mehreren Massai angequatscht. Das ist sehr nervig. Wir haben auch so eine Art Wattwanderung gemacht, aber das hat sich nicht so gelohnt, weil der Guide die Seeigel und Seesterne aus dem Wasser genommen hat und diese nach wenigen Minuten sterben. Die Pools sind aber sehr schön. Der eine ist ein Ruhepool und ist in Steinoptik gebaut, der andere ist der Hauptpool und ist deswegen auch größer, nämlich 40m lang, 15m breit und 1,30m tief. Das Essen ist auch sehr lecker. Es gibt vier Restaurants. Ein Grill-Restaurant, einen Asiaten und einen Italiener. Bei denen muss man reservieren. Dazu kommt noch das normale Buffet-Restaurant, wo man drei mal am Tag essen kann. Wir waren auch schon beim Grill-Restaurant und beim Italiener. Es war sehr gut. Beim Italiener gibt es die Vorspeise und das Dessert als Buffet. Beim Grill Restaurant mussten wir alles von der Karte bestellen. Jeden Samstag gibt es ein Dinner am Strand. Dies ist sehr angenehm, weil es zum einen Livemusik gibt und zum anderen eine Massai Aufführung. Jeden Dienstag ist Dinner am Pool. Dort werden um den Pool rum Tische und Stühle aufgebaut und vor dem Pool gibt es ein riesiges Buffet. Außerdem gibt es dazu noch Livemusik. Freitags ist immer silent Kino am Strand. Man bekommt Kopfhörer und schaut von Sitzsäcken oder Liegen aus einen Film auf einer großen Leinwand. Unsere Zimmer sind auch sehr schön. Es gibt eine Toilette, eine Dusche und zwei Betten. Vor unserem Hotelzimmer gibt es eine süße Katzenfamilie mit einer Mutter und drei Jungen. Diese füttern wir immer nach dem Essen. Insgesamt sind wir sehr zufrieden.

Ausflüge

Safari in Tanzania

Heute war die Nacht extrem kurz, da wir schon um 4 Uhr morgens per Van zum Flughafen gebracht wurden. Mit einer ca. einstündigen Verspätung und einer Flugzeit von 35 Minuten hob unsere kleine Maschine ab und landete mitten im Nyerere Nationalpark. Ohne lange Umschweife ging es direkt in die Jeeps und hinein in die unvergleichliche Schönheit der Natur. Noah hatte als Beifahrer vorne den besten Platz erwischt und genoss wie wir auch die abwechslungsreiche Flora und Fauna. Kahle Steppen und Sand wechselten sich mit teils erstaunlich grünen Waldlandschaften und Bergen ab. Das Reservat ist das flächenmäßig größte in ganz Tansania und bot uns fantastische Tierbeobachtungen aus teilweise nächster Nähe. Hierbei sei erwähnt, dass unser Ranger höchsten Wert auf die Wahrung des Respekts gegenüber den Tieren und des Schutzes derselben legte und keine Pirschfahrten oder dergleichen veranstaltete. Sein Motto: Nature always decides. 

Dennoch oder wahrscheinlich gerade deshalb sahen wir neben verschiedenen Vögeln und Schmetterlingen auch Gnus, Antilopen, verschiedene Affenarten, Zebras, Krokodile, Flusspferde, Elefanten und Giraffen. 

Unser absolutes Highlight war definitiv die vierzigminütige Beobachtung aus nächster Nähe (ca. 5 Meter) eines vierzehnköpfigen Löwenrudels. Zu sehen, wie sozial und liebevoll diese imposanten Kraftprotze mit- und untereinander agieren, war auf jeden Fall mehr als beeindruckend. Nach insgesamt 7,5 Stunden Safari inklusive Mittagessen und Snackpause verließ unser Kleinflugzeug um 17 Uhr den Nationalpark zurück in Richtung Sansibar. Mit an Bord drei selige Menschen aus Deutschland, die wieder einmal eine Lektion des Lebens erteilt bekamen, nämlich die, dass es ganz sicher etwas Größeres als unsere eigene Spezies auf diesem Planeten gibt.

Nature always decides… 

Da es an dieser Stelle zu viele Fotos wären, haben wir ein Video mit den besten Fotos zusammengestellt:

Jozani Forest Reserve und Gewürz-Gärtnerei

Diese Tour haben wir als Privat-Tour mit einem netten deutschen Paar zusammen gebucht. Der Vorteil: Man macht das, worauf man Lust hat in seinem eigenen Tempo. Der Jozani Chwaka Bay Nationalpark liegt an der südlichen Spitze Zanzibars. Da unser Hotel sich am nördlichen Ende befindet, startete der Tag mit einer 90minütigen Autofahrt. Unterwegs holten wir noch unseren deutschsprachigen Guide Omar ab. Die Autofahrt an sich, ist ja aber auch schon Teil der Tour, da man so Land und Leute sieht. Im Naturschutzgebiet angekommen begrüßte uns direkt ein Affe am Wegrand. Ein grauer Colobus Affe. Später sind uns auch noch die roten Colobus Affen begegnet, die es tatsächlich nur auf Zanzibar gibt. Es war ein kleiner Spaziergang durch das Unterholz nötig, doch dann sind wir auf eine Gruppe dieser Affen gestoßen. Auch die Affen leben das Motto „Hakuna Matata“ und haben sich von uns Touris in keinster Weise stören lassen. Sie saßen direkt vor uns und haben Blätter gefressen oder sich von Ast zu Ast geschwungen. Anschließend führte uns Omar zielsicher wieder aus dem Gestrüpp heraus und brachte uns in den Mangroven-Wald. Ein kleiner Rundweg führt auf Holzstegen durch die Mangroven. Hier wo sich Süß- und Salzwasser treffen, wachsen üppig Pflanzen. Die größten und üppigsten sind die Marngroven, deren Wuzeln sich ineinander schlängeln. Die Atmosphäre genießend schlenderten wir über die Stege, stoppen für Fotos und den Ausblick. Nach einem gemütlichen, nicht allzu langen Spaziergang waren wir wieder am Startpunkt angekommen und stiegen zurück in unseren Kleinbus.

Nach ca. 50 Minuten kamen wir auf der Spice-Farm (Gewürz-Gärtnerei) an. Dort wurden wir freundlich empfangen und von einem Gärtner und Omar durch den Garten geführt. Als Quiz verpackt durften wir die Obstbäume und Gewürze bestaunen und auch probieren. Vor allem der Ingwer und Zimt hat für Kribbeln im Mund bei allen gesorgt. Zu Beginn bekamen wir kleine Gefäße aus Blättern in denen wir alle Pflanzenteile und Früchte sammeln durften. Zum Schluss entstand ein Geruchsmix aus Muskat, Kardamon, Zitronengras, Pfeffer, Zimt, Ingwer, Mandarinenblätter, Grapefruitblätter, Jackfruit, Ylang Ylang und dem „Zanzibar Lippenstift“, wie die Einheimischen die Bixa orellana nennen. Das sind die runden Früchte mit den roten Haaren auf dem Foto. Die Kerne der Frucht lassen sich zerdrücken und ergeben ein wunderschönen Rotton. Damit bemalten sich früher die Krieger oder die Frauen nutzen es als Lippenstift. Zum Färben ist es nicht ganz so gut geeignet, da die Farbe wasserlöslich ist. Nach der Vorstellung eines Frauenprojekts, die Kosmetik herstellen und verkaufen, dem Erklettern einer hohen Palme durch einen der Gärtner und einer frischen Kokosnuss, durften wir wieder in den Kleinbus steigen und zurück zum Hotel fahren. Auf dem Heimweg erbaten wir noch einen Stopp am Supermarkt, da schon jetzt die mitgebrachten Süßigkeiten leer sind und Nachschub benötigt wurde. Am späten Nachmittag waren wir dann wieder zurück im Hotel und voll von visuellen, aber auch olfaktorischen Eindrücken.

Swahili Kochunterricht

Heute durften Noah und ich lernen typisch Swaheli zu kochen. Zuerst wurden wir wieder von einem Kleinbus abgeholt und zu einem Markt in Zanzibar Town gefahren. Dort erwartete uns unser Kochlehrer Dan. Auch unsere Frage, warum ausgerechnet der Darajani Markt und nicht einer der zig anderen, an denen wir in den letzen 60 Minuten vorbeigefahren sind, wurde von ihm beantwortet. Darajani Market ist einer der ältesten Märkte hier auf Zanzibar. Er wurde von einem osmanischen Herrscher erbaut. Nach einem ersten Durchlaufen des Marktes; rechts das Fleisch, links der Fisch und hinten die Gewürze, Gemüse und Obst, kaufte unser Guide Zimt, Kardamom und Pfeffer, sowie Gemüse, Bananen, Tunfisch und einen kleinen Beutel Reis. Im Anschluss wurden wir in eine kleinere Stadt gefahren, wo wir in einem privaten Haus in der California Straße, kochen durften. Dan, unser Guide, zeigte uns was wir nacheinander scheiden und in die verschiedenen Töpfe geben sollten. Wobei er nicht müde wurde zu betonen, dass normalerweise die Frauen in Zanzibar kochen. Und eigentlich war das auch so. Im Haus waren vor allem Frauen, wo von eine das eigentliche Kochen für uns übernahm. Sie stellte die Töpfe auf die Feuerstelle und kümmerte sich um das gar werden. Am Ende hatten wir einen gedeckten Tisch mit zanzibarischen Reis, einem Kartoffel-Curry und einer Gemüse-Soße. Der Nachtisch aus Bananen, Kokosmilch, Zimt und Kardamom war dabei das Highlight. Und ja, auch die Kokosmilch haben wir aus einer frischen Kokosnuss selbst hergestellt. 

Nachdem wir satt und kugelrund waren, haben wir uns von Dan verabschiedet und wurden in unser Hotel zurückgebracht.

Safari Blue Tour

Ziemlich früh am Morgen wurden wir am Hotel abgeholt und waren ca. 1,5 Stunden später am Meer, genauer gesagt an der Manai Bay. Nach einer weiteren, ungefähr halbstündigen Bootsfahrt ging es dann zum ersten Mal ins herrlich türkisblaue Wasser. Dieser Spot war leider für unsere Schnorchel-Verhältnisse unspektakulär, da es lediglich ein paar Fische zu sehen gab, die zudem noch durch Futter vorher angelockt worden waren. Beim darauffolgenden entdeckten wir immerhin schöne und abwechslungsreiche Korallen, dennoch lässt sich Sansibar in Bezug auf Schnorcheln in keinster Weise mit anderen bereits von uns bereisten Destinationen wie beispielsweise den Malediven oder auch Thailand (Koh Tao) vergleichen. 

Weiter ging es in eine sehr schöne und malerisch anmutende, große Lagune, wo Noah und ich durch Felsen und Grotten schwammen. Kurz vor dem Mittagessen hatten wir noch das Glück, für einige Zeit einen Buckelwal auf seiner Reise durch den Ozean zu begleiten und weitere Exemplare aus der Ferne zu beobachten.

Das Mittagessen auf einer Insel war sehr lecker und reichhaltig, sodass alle Teilnehmer der Tour (inklusive Crew 18 Personen) definitiv satt wurden. An den am Strand aufgebauten Verkaufsbuden deckten sich Noah und ich noch mit den obligatorischen Fußballtrikots des Nationalteams unseres Urlaubsziels ein, bevor wir (nach einem kurzen Stopp auf einer Sandbank) diesmal per Segel statt Motor zurück schipperten. 

Alles in allem war es ein schöner Tag mit angenehmen Menschen, Abzüge gibt es für die unserer Meinung nach schwachen Schnorchelspots. Vielleicht haben wir dahingehend mittlerweile aber auch einfach zu hohe Ansprüche respektive Erwartungen… :)

Stone Town und Prison Island

Heute waren wir in der Hauptstadt Zanzibar City. Die Altstadt „Stone Town“ und eine der vorgelagerten Inseln „Prison Island“ sind hier die Sehenswürdigkeiten. Wir freuten uns sehr unseren Guide Omar von unserer Tour in den Jozani Nationalpark wiederzusehen. Er empfing uns am Hafen von Stone Town, wo wir nach kurzer Wartezeit auf ein Boot klettern durften, das uns auf die Gefängnisinsel (Prison Island) brachte. Nach 25-minütiger Fahrt konnten wir den Strand der Insel betreten und erfahren, dass hier eigentlich nie ein Gefängnis gewesen war. Die Briten ließen das Gefängnis auf der Insel zwar errichten, als es jedoch gerade fertig geworden war, zogen sich die Briten aus Zanzibar zurück und überließen den Omani das Sagen. Später schenkten die Seychellen Zanzibar Riesenlandschildkröten. Daraufhin wurde beschlossen diese auf der Insel auszusetzen, damit sich die fremde Spezies sich nicht auf dem Festland ausbreitete. Erst in diesem Jahrhundert kamen ein Hotel und ein Restaurant dazu, die auf der Insel errichtet wurden. Beide werden aber heute nicht mehr betrieben, sondern dienen als Wohnraum für die Arbeiter:innen/Tierpfleger auf der Insel. Auf der Gefängnisinsel konnten wir ausgiebig die Schildkröten streicheln, haben das erste mal zanzibarische Antilopen gesehen (die wie ein Mini-Reh aussehen) und das Gefängnis angeschaut. Auch Pfaue stolzieren über die Insel, was diese zu einer verrückten, aber sehenswerten Mischung aus verlassenen Gebäuden und besonderen Tieren macht.

Zurück auf der Hauptinsel Zanzibars Unguja betraten wir nun die Altstadt „Stone Town“ durch ein Fort. Dieses wurde bereits im 17. Jahrhundert von den Portugiesen erbaut und von den Omani weiter benutzt. Es bildet das Tor zur Altstadt, die zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. So wie man Stone Town heute vorfindet, entwickelte es sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Der Sultan ließ sich hier nieder und der Handel mit Gewürzen, aber auch mit Menschen boomte. Nach einem Mittagessen in einem früheren omanischen Palast, widmeten wir uns diesem düsterem Kapitel des Sklavenhandels auf Zanzibar. Zanzibar war der zentrale Verkaufspunkt für alle Sklaven aus Mittel- und Ostafrika. Diese wurden gefangen oder gekauft auf dem Festland und nach teilweise jahrelangen Märschen nach Zanzibar verschifft, wo sie auf dem Sklavenmarkt zu erst in winzige Räume gesperrt, an einen Baum gekettet, ausgepeitscht und anschließend feilgeboten wurden. Dabei wurden mehr Frauen, teilweise mit Kindern, verkauft als Männer. Heute ist an der Stelle des Sklavenmarkts, in dessen alten Gebäuden, ein Museum zum Gedenken an diese schreckliche Zeit eingerichtet worden. David Livingstone war letztendlich derjenige, der Ostafrika und auch Zanzibar in den 1860ern offiziell von der Sklaverei befreite. Zwar wurde weiter Sklaverei betrieben und auch der illegale Handel dauerte noch an, aber der Sklavenmarkt gehörte der Vergangenheit an. So ließ der Missionar Bischof Edward Steere an dieser Stelle eine anglikanische Kirche erbauen und wird bis heute als ein Gut-Mensch in Erinnerung behalten. Die Kirche ist sehr schön und wirklich groß. Sie steht in unmittelbarer Nähe zu einer Moschee und symbolisiert wie friedlich die Religionen auf Zanzibar gemeinsam leben. Auch interreligiöse Paare sind laut Omar überhaupt kein Problem in Zanzibar. 

Nach diesem sehr eindrucksvollen Abtauchen in diesen Teil der grausamen Geschichte von Unterdrückung dunkelhäutiger Menschen durch westliche Herrscher zogen wir weiter zum Darajani Markt. Noah und ich sind ja bereits hier gewesen, um für unsere Kochstunde einzukaufen; für Dominic war es allerdings das erste Mal. 

Damit waren wir auch am Rande der touristischen Altstadt angekommen und konnten Omar auf den Markt der Einheimischen zum Shoppen folgen. Hier sind die Preise natürlich deutlich günstiger als in Stone Town, vor allem, wenn man einen einheimischen Guide dabei hat. Nach zig Trikot-Läden und einem Schuhladen später, hatten sich Dominic und vor allem Noah eingekleidet. Allerdings war währenddessen die Sonne bereits untergegangen und wir konnten nicht wie geplant den Sonnenuntergang an der Flanier-Meile am Meer genießen.

Da auch noch ein paar Shopping-Wünsche offengeblieben sind, haben wir beschlossen am Donnerstag nach einmal nach Stone Town zu fahren und dieses mal rechtzeitig zum Sonnenuntergang am Meer zu sein.